Die Mitwirkung bei der Entstehung der Stadtteilarbeit im Hammer Norden war eine meiner wichtigsten prägenden beruflichen Erfahrungen. In einem Stadtteil, der sich zum sozialen Brennpunkt entwickelt hatte, in dem viele Menschen von komplexen Problemlagen betroffen waren, der von vielen schon aufgegeben worden war, gründete sich 1992 unter Leitung des Hauptschulrektors Peter Bunke ein "Präventivkreis", der sich gegen den Trend stemmte. Es fanden sich Profis aus allen Bereichen des Bildungs-, Sozial- und Jugendhilfesystems, der Stadtplanung, der Verwaltung und engagierte Menschen aus dem Stadtteil zusammen, um den Stadtteil wieder zu einer lebenswerten Umgebung zu machen.
Aus der Perspektive der Sozialen Arbeit gehörte die Gemeinwesenarbeit immer schon zu den methodischen "Säulen" der Arbeit. Ursprünglich bedeutete Gemeinwesenarbeit - so auch im Hammer Norden - den politischen Kampf gegen untragbare Verhältnisse in Verbindung mit fürsorglicher Arbeit mit den Betroffenen. Je stärker die Arbeit in das Blickfeld der etablierten Politik geriet und je besser auch die Ausstattung mit finanziellen Mitteln nicht zuletzt durch erhebliche Bundes- und Landesmittel wurde, um so mehr stellte sich die Herausforderung, die Arbeit mit den klassischen Verwaltungsstrategien in Verbindung mit modernem Projektmanagement zu koordinieren und zu steuern.
Der Erfolg nach Jahren systematischer, systemübergreifender Zusammenarbeit istan vielen Stellen spürbar. Die Lebensqualität hat sich geändert, auch wenn der Hammer Norden noch heute nach den statistischen Kennzahlen mit vielen Problemen belastet ist.